Rundgang der KHM

Beim Rundgang zum Ende des Sommer­se­mes­ters öffnet die KHM wieder ihre Türen zu Ateliers, Laboren und Studios und präsen­tiert junge Kunst aller Gattungen und medialer Ausdrucks­formen. Durch die Verbin­dung von Ausstel­lungen, Filmpro­grammen, Perfor­mances, Konzerten und andere Veran­stal­tungen wird der Rundgang zu einem viertä­gigen Festival medialer Künste. Gezeigt werden Werke von Studie­renden und Absol­ven­tInnen, darunter Diplom­aus­stel­lungen und Abschluss­filme, künst­le­ri­sche Experi­mente und Seminarprojekte.

Der Ausstel­lungs­par­cours erstreckt sich 2016 über den Campus der KHM hinaus außerdem auf zwei externe Ausstel­lungs­sa­tel­liten: Erneut ist die KHM zu Gast im Matjö – Raum für Kunst sowie erstmalig im Ausstel­lungs­raum des Kunst­haus Rhenania (Rhein­au­hafen). Das Filmpro­gramm im Aulakino der KHM umfasst künst­le­ri­sche Anima­tionen, Spiel- und Dokumen­tar­filme, experi­men­telle Filme sowie Misch­formen der verschie­denen Genres.

Im Rahmen des Rundgangs werden außerdem die Diplome an die Absol­ven­tInnen des Jahres 2015/2016 verliehen. Viele ihrer Abschluss­pro­jekte sind im Ausstel­lungs­par­cours oder im Filmpro­gramm zu sehen. Eine Publi­ka­tion im Taschen­buch­format bietet – neben ausführ­li­chen Infor­ma­tionen zum Programm des Rundgangs – außerdem eine Dokumen­ta­tion aller aktuellen Diplomprojekte.

Im Matjö – Raum für Kunst zeigt Nieves de la Fuente Gutiérrez ihre Diplomarbeit.
De la Fuente Gutiérrez Arbeit No habrá servicio los domingos, ni en el cumple­años de la reina Victoria ist eine Ausein­an­der­set­zung ihrer Erfor­schung eines alten Kupfer­minen­ge­bietes in Südspa­nien. Die Landschaft dieses Gebiets ist durch den inten­siven indus­tri­ellen Abbau so stark umgeformt und verän­dert worden, dass sie heute nicht nur von der Topogra­phie, sondern auch von ihrer Beschaf­fen­heit her dem Mars ähnlich wirkt und zwischen 2003 und 2006 Schau­platz des Marsana­logen Rio-Tinto-Projekts der NASA wurde. De la Fuente Gutiérrez entwi­ckelte ein Video­spiel in dem eine Marsähn­liche Landschaft vom Spieler erforscht werden kann und setzt dies instal­lativ mit Fundstü­cken und künst­le­ri­schen Objekten zuein­ander in Bezug, so dass analoge und digitale Elemente unabhängig und unkon­trol­liert einander beeinflussen.

Nieves de la Fuente Gutiérrez, geb. 1988 in Madrid, Spanien, von 2013 bis 2016 Studium an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln, Auswahl an bishe­rigen Ausstel­lungen: 2016 ”Anima­fest”, Zagreb | “Going Beyond” a.r.t.e.s. Kunst­fenster, Cologne | 2015 "+25 Carte Blanche, Künst­le­ri­sche arbeiten aus der Kunst­hoch­schule für Medien Köln anläss­lich ihres 25-jährigen Jubiläums", Landes­ver­tre­tungs­ge­bäude NRW, Brüssel, u.a. // www​.nieves​del​a​fuente​.es

Eröff­nung: Donnerstag, 21. Juli, 18 Uhr, in der Aula der KHM
Begrü­ßung: Rektor Prof. Dr. Hans Ulrich Reck und
stv. Rektor Prof. Frank Döhmann
Öffnungs­zeiten: Freitag bis Sonntag, 14 bis 20 Uhr
Filmpro­gramme, Perfor­mances, Konzerte, Veran­stal­tungen: bis ca. 22 Uhr
Studi­en­be­ra­tung: Freitag bis Sonntag, 14.30 bis 16.30 Uhr
Zentrale Infor­ma­tion: Foyer Neubau, Filzen­graben 2, 50676 Köln
Eintritt frei

Webseite des Rundgangs der KHM 2016

WORKSHOP mit Kuai Shen: THE SOUND OF ANTS

The Sound of Ants: Über die akusti­sche Kommu­ni­ka­tion der Blattschneiderameisen

Können Ameisen als soziale Lebewesen betrachtet werden? Sollen Ameisen aus der Küche und unseren Wohnungen vertrieben werden? Kann man als Mensch mit Ameisen eine Kommu­ni­ka­tion etablieren? In der laufenden Ausstel­lung »The Inexorable Coloniza­tion of the Self« von Kuai Shen und Pengyu Huang lebt eine Kolonie Blatt­schnei­der­ameisen aus dem tropi­schen Regen­wald. Kuai Shen bietet dazu einen Workshop an, in dem die Teilnehmer über das komplexe soziale Leben der Blatt­schnei­dea­meisen, über ihre akusti­schen Vibra­tionen sowie über ihre Selbst­or­ga­ni­sa­tion und ihr symbio­ti­sches Leben mit Mikro­or­ga­nismen und Pilzarten infor­miert werden. Dieser Hand-On Workshop erkundet die akusti­sche und natür­liche Kommu­ni­ka­tion der Ameisen­ge­sell­schaft und ihr Beitrag für die Umwelt. Der Schwer­punkt liegt auf der Kreation eines Piezo-Mikrofons, um die Vibra­tionen der Ameisen zu verstärken. Die Teilnehmer lernen diesen Mini-Elekroapparat selbst zu bauen und zu nutzen um Ameisen­ge­räu­sche und andere akusti­sche Phäno­mene hören zu können. Zusätz­lich wird gelernt wie man mit Ameisen umgeht und wie man das Terri­to­rium der Ameisen artge­recht beschränken kann, bzw. welche Lebens­mittel und organisch-ätherische Öle angewendet werden können um Ameisen artge­recht zu vertreiben ohne ihnen Schaden zuzufügen. Die Kolonie der Blatt­schnei­der­ameisen der Gattung Acromyrmex ist die Haupt­dar­stel­lerin der Instal­la­tion und der Künstler beansprucht einen bewussten Umgang mit ihnen. Es wird darum gebeten, Ameisen immer respekt­voll und vor allen artge­recht zu behan­deln. Der Workshop richtet sich an alle Kölner Künstler, Studenten, Jugend­liche und andere Interessenten.

Zielgruppen: Jeder Inter­es­sierte ab 12 Jahre
Teilneh­mer­zahl: maximal 10 – 12 Teilnehmer pro Workshop
Teilnah­me­ge­bühr: 20 EUR pro Person (Alle Materia­lien und elektro­ni­schen Bauteile sind in der Teilnah­me­ge­bühr enthalten, bar zahlbar)

Es werden an folgenden Terminen jeweils drei dreistün­dige Workshops stattfinden:
5. Juni (für Jugend­liche) 12 – 15 Uhr
6. Juni (für Erwachsene)
7. Juni (für Erwachsene)
8. Juni (für Erwachsene)

Hier geht’s zum Anmel­dungs­for­mular: http://​goo​.gl/​f​o​r​m​s​/​A​s​O​X​m​v​d​GJOR23H0a2

 

Diane Müller – Shades of Space

Häuser­fas­saden, Straßen, Plätze, Mauern, die alltäg­liche städti­sche Umgebung, durch die wir unsere Wege bahnen, zeigen ihre Struk­turen, wie archi­tek­to­ni­sche Erhebungen, die ihre abstrakten Schatten auf die urbane Landschaft werfen: gleich­förmig und zugleich unter­schied­lich, individuell.

In der im Matjö gezeigten Serie fungieren Archi­tektur und Raum als Skulptur und Material, städti­sche Archi­tektur wird in ihrer Gesamt­heit zu einem öffent­li­chen Raum, der soziale Begeg­nungen prägt und beeinflusst.
In weiteren Arbeiten der Ausstel­lung werden diese Begeg­nungen anhand ihrer Spuren, die sie hinter­lassen, dokumen­tiert. Shake Hands als Abbild einer Kontakt­auf­nahme, abstra­hiert als Plastik.

 

Eröff­nung: Do., 16. Juni 2016
Laufzeit: 16.06. bis 14.07.16. Di., Mi. & Do. 15 – 18 Uhr u.n.V.
Finis­sage: Do., 14.7. um 19 Uhr

 

Diane Müller studierte Medien­kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Inter­ven­tion im öffent­li­chen Raum ist einer ihrer künst­le­ri­schen Schwer­punkte. Sie arbei­tete als künstlerisch-wissenschaftliche Mitar­bei­terin am Fraun­hofer Institut und ist als Dozentin für Kunst im öffent­li­chen Raum tätig. Ihre Arbeiten wurden inter­na­tional gezeigt. u.a. im KUMU Art Museum in Tallin, Estland. Sie erhielt Förde­rungen, wie z.B. vom Goethe Institut oder Nominie­rungen, u.a. für den Grimme Online Award.
In ihren künst­le­ri­schen Arbeiten und mit ihren koope­ra­tiven und kurato­ri­schen Projekten bewegt sie sich an der Schnitt­stelle zwischen Kunst und Kunst­re­zep­tion. Sie initi­ierte zahlreiche Kolla­bo­ra­tionen und Projekt­räume, u.a. die Produ­zen­ten­ga­lerie HOBBY­SHOP (Leipzig/München), die Künst­ler­gruppe „PUPLIK​.ORG – Kunst im öffent­li­chen Raum", das "10qm" — Kunst­pro­jekt im öffent­li­chen Raum in Köln. Sie arbei­tete im Kurato­ren­team der städti­schen Ausstel­lungs­halle für junge Kunst "Simul­tan­halle " in Köln und zuletzt bei der BOUTIQUE und im Brunnen e.V. , (Zusam­men­schluss von drei Kunst­räumen) am Ebert­platz in Köln.
2014 erschien eine von ihr mit heraus­ge­ge­bene Publi­ka­tion "Ebene Minus Eins", die die Wirkung künst­le­ri­scher Agita­tion auf urbane Struk­turen reflektiert.

Diane Mueller studied media art at the School of Visual Arts in Leipzig. Public art and inter­ven­tions in public space are her artistic focus.
She worked as an artistic research associate at the Fraun­hofer Insti­tute, and is working as a lecturer in art in public space. Her work has been shown inter­na­tio­nally, for example in the KUMU Art Museum in Tallin, Estonia. Promo­tions and nomina­tions, among others the Grimme Online Award, the BDI — Cultural Committee of German Economy or the Goethe Institute.
She initiated numerous colla­bo­ra­tions and project spaces, such as the artists' coope­ra­tive gallery HOBBY SHOP (Leipzig / Munich), together with Triloff she curated the urban exhibi­tion hall for young art "Simul­tan­halle" in Cologne. Together with Werner Magar 2006 she founded the group "PUPLIK​.ORG — Art in Public Space". She is co-founder of 10qm art project in public space in Cologne and worked from 2013 to 2014 at the BOUTIQUE — space for tempo­rary art in the team. She is co-editor of the book "level minus one", which examines the influence of art on urban struc­tures. (Published in December 2014 by "Strzelecki Books") Diane Mueller lives and works in Cologne.

www​.diane​mueller​.de

 

 

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FINIS­SAGE:
Mit einer Sound­per­for­mance von JULIA BÜNNAGEL und Editionen von DIANE MÜLLER
Am 14. Juli ab 19 Uhr

Diane Müller macht in ihrer Ausstel­lung SHADES OF SPACE Struk­turen urbaner Archi­tektur und sozialer Begeg­nung per Frottage und Plastiken sichtbar. In ihren Club-Bildern sind die vergäng­li­chen Fußspuren und Boden­ab­drücke einer Konzert-Nacht in ihren Lieblings­clubs abgenommen und zu abstrakten Bildern konserviert.

Als Diane und Julia sich in ihrer Ausstel­lung trafen, kam das Gespräch auf die Paral­lele zu Bünnagel`s DJane Noise Perfor­mance, die wiederum die Oberfläche ihrer bearbei­teten Schall­platten hörbar macht. Dabei entstehen abstrakte Sound­struk­turen, die als Dj Set live so gemixt und moduliert werden, dass sie an wummernde Beats von Clubmusik erinnern.

www​.julia​buen​nagel​.de

Neben der Perfor­mance wird Diane Müller zur Finis­sage eine neue Edition mit C‑Prints aus ihrer Serie "Shades of Space" zeigen.

 

PENGYU HUANG / KUAI SHEN

The autonomy of humans is an illusion of the mind. The emergence of intel­li­gent indivi­duals would have not been possible without them. That which is social is repli­ca­ting, affec­ting, invading, coloni­zing: expres­sions of vitality signi­fying the same inten­sity and nature. Everyone is a vessel hosting a universe of sensual and affec­tive micro­scopic life. Cells, bacteria and inter­re­la­ting organs drive our desires and deter­mine our future. They have granted us the vitality to be who we are.

Wir sind wandelnde Gemeinschaften.

12. Mai – 09. Juni 2016,
Eröff­nung: Do 12. Mai, 19 Uhr
Finis­sage mit Artist Talk: Do. 09. Juni, 19 Uhr
Geöffnet Di, Mi, Do. jeweils 15 – 18 Uhr u. n. V.


Kuai Shen
wurde 1978 in Guaya­quil (Ecuador) geboren und lebt in Köln. Als audio­vi­su­eller Natura­list und Ameisen­lieb­haber beschäf­tigt er sich seit über 15 Jahren mit Wissen­schaft und Kunst. Er erhielt sein Bachelor in Digital Arts von der Univer­sität San Francisco in Quito, Ecuador. Danach studierte er Medien­kunst an der Kunst­hoch­schule für Medien in Köln und schloss mit Diplom ab. Zuletzt studierte er an der Fachhoch­schule Köln – Cologne Game Lab und erhielt dort seinen Master in Arts mit der Spezia­li­sie­rung Game Design und Entwicklung.
Seine 5‑jährige inter­dis­zi­pli­näre Forschung über die akusti­sche Vibra­tionen der Blatt­schnei­dea­meisen wurde in dem von der Univer­sity of Colorado veröf­fent­lichten Buch “Biologically-Inspired Compu­ting for the Arts” in 2012 heraus­ge­geben. Ferner hatte er inter­na­tio­nale Veröf­fent­li­chungen beim Leonardo MIT Journal im Rahmen der Siggraph 2011 von Vancouver und beim Acoustic Space Journal im Rahmen des 5. Renew Media Art Histo­ries Sympo­sium, die in Riga 2013 stattfand.
Aktuell arbeitet Kuai Shen mit bioakus­ti­schen Phäno­menen in sozialen Umgebungen, dementspre­chend mit den techni­schen Manifes­ta­tionen von Glitch und Virals in der biolo­gi­sche Kommu­ni­ka­tion zwischen Gastgeber und Gast, bzw. Parasiten und Mutua­listen. Sein neues Projekt [ant]ibiotica wird 2016 in London vorge­stellt und dreht sich um Antibio­tika, welches die Blatt­schnei­dea­meisen mit Hilfe von Mikro­or­ga­nismen für die Pflege und Ernte ihrer Pilzen­gärten produ­zieren und sparsam nutzen. Es ist eine Metapher für den Missbrauch von Antibio­tika bei Menschen und für die zuneh­mende Resis­tenz von Bakte­rien in der Medizin.
http://​kuaishen​.tv

Pengyu Huang stammt aus Guang­zhou China und lebt seit 2006 als Künst­lerin in Deutschland.
Nach einem Bache­lor­stu­dium der Ölmalerei an der Akademie der Künste Guang­zhou 1998 und einem weiteren Studium der Medien­kunst an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln diplo­mierte sie 2012 an der KHM. In ihren Arbeiten beschäf­tigt sie sich mit Video, Experi­men­tal­film, Photo­gra­phie und Zeichnung.
"Mittels meiner Zeich­nungen versuche ich gleich einem vergrö­ßernden Querschnitt, in die moleku­lare Ebene von organi­schem Material einzu­dringen und Struk­turen von Gewebe, Blutge­fäßen und Zellen abstrakt heraus­zu­ar­beiten. Dabei erscheint zunächst jedes Element einzig­artig. Wie es einzelne Organe tun, funktio­niert jedes Element autonom für sich, aber auch alle zusammen gemeinsam in Abhän­gig­keit vonein­ander. In ihrer körper­li­chen Nachbar­schaft verbinden sich die Elemente zu einem seltsamen Gebilde. Es erscheint wie ein eigen­ar­tiges Monster. Die winzigen Vorgänge darin folgen keinem Muster. Manchmal entstehen Strömungen, manchmal kommt es zu einer Überflu­tung, manchmal zu einer Anstauung."
www​.pengyu​-huang​.com

Kunst und Dokument 2016

Im April 2016 stellen wir die Arbeit der letzt­jäh­rigen Stipen­diatin aus Beirut, Alia Hamdan, aus. Diese Arbeit wurde während ihres Aufent­haltes in Köln entwi­ckelt und ist das Ergebnis ihres Stipen­diums. Die Ausstel­lung untaped der Kölner Stipen­di­antin Therese Schuleit wird am selben Abend, dem 7. April um 18 Uhr im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln eröffnet, es schließt ein gemein­samer Spazier­gang mit Stadt­füh­rung durch Beirut von Therese Schuleit zu uns ins Matjö an um gegen 19 Uhr die Ausstel­lung A False Disap­pearance von Alia Hamdan zu eröffnen.

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Therese Schuleit – untaped

Vier Fundstücke habe ich aus Beirut zurück gebracht. Ein 120 cm langes, sonnen­ver­branntes Kasset­ten­tape, das um einen Ast gewickelt war. Ein Radio, das jahre­lang an der Tür eines Balkons hing. Ein ungeöff­netes Ampex Sound­tape der Baalbeck Studios, das Ende der 70er Jahre bestellt wurde. Und ein Element, das an den Straßen­rän­dern im Zentrum von Beirut steht. Es sichert den Abstand zwischen den Außen­mauern der Bankhäuser und Minis­te­rien und der Straße.

Die ersten drei Objekte werde ich zurück nach Beirut bringen, sie gehören mir nicht. Das letzte, dessen Bezeich­nung ich nicht kenne, werde ich hier in Köln lassen. Es stammt, anders als die anderen, aus der Gegen­wart Beiruts.  (T. S.)

Therese Schuleits Fundstücke zeichnen ihre Recherche entlang archi­tek­to­ni­scher Leerstellen der libane­si­schen Gegen­wart und obsolet gewor­dener Aufnahme- und Archiv­ma­te­ria­lien nach.

Die Leerstellen, die durch fehlende Infor­ma­tionen auf dem Archiv­ma­te­rial, Überset­zungs­fehler und Kommu­ni­ka­ti­ons­pro­bleme entstehen, werfen Fragen nach der ursprüng­lich vorge­se­henen Erzäh­lung auf. Es sind Fundstücke eines Krieges, deren Inhalte verborgen bleiben oder deren geplante Aufzeich­nungen durch den Krieg verhin­dert worden sind. Es sind Erzäh­lungen eines Krieges, der immer noch nachhallt.

Therese Schuleit hat audio­vi­su­elle Medien, verglei­chende Litera­tur­wis­sen­schaften und Illus­tra­tion in Köln, Florenz und Mainz studiert. 2008 schloss sie ihr Studium an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln mit Diplom ab. Seitdem arbeitet sie an den Schnitt­stellen Sound und Raum. Ihre Arbeiten hinter­fragen Wahrneh­mungs­pro­zesse, seman­ti­sche Struk­turen, die Verwen­dung von Materia­lien und die Beschaf­fen­heit und Nutzung von Orten in Mixed Media-Installationen, Inter­ven­tionen und Dialogen.

Vernis­sage 07.  April 2016, 18 Uhr 
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Appell­hof­platz 23 – 25,  50667 Köln

Begrü­ßung:
Dr. Werner Jung, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Stanislaw Stras­burger, Schrift­steller und Kulturmanager

Im Anschluss gemein­samer Spazier­gang zum Matjö – Raum für Kunst Reading und Inter­ven­tion "There is no such thing as stray dogs in Lebanon" entlang behaup­teter Paral­lelen im urbanen Raum der beiden vom Krieg zerstörten Städte Köln und Beirut von Therese Schuleit

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ALIA HAMDAN — A False Disap­pe­rance (Haikus for Edelweiß)

Eröff­nung: 7.  April 2016, 19 Uhr im Matjö – Raum für Kunst, Mathi­asstr. 15, 50676 Köln
Ausstel­lungs­dauer: 7. April bis 5. Mai 2016, Di., Mi. & Do. 15? — ?18 Uhr

Begrü­ßung:
Götz Sambale, Vorsit­zender BBK Köln
Doris Frohn­apfel, Künst­lerin, Vorstand BBK Köln
Im Anschluss Imbiss und Umtrunk

During her Art and Archive residency in Cologne, Beirut artist Alia Hamdan wrote the film state­ment, „I disap­peared early this morning in Cologne“. This ficti­tious asser­tion was the starting point for an inves­ti­ga­tion that blends archival material from Beirut and Cologne into a personal script. 

As the film unfolds, it reveals the research the artist carried out in both cities about forms of deviancy in Nazi Germany and during the Lebanese Civil Wars. Hamdan’s logistical musings as to whether the archives of Cologne can be accessed through a park or those in Beirut via airplane aim at exposing her own devia­tions from the Archives. By focus­sing on a park in Cologne and on the Beirut airport, the film attempts to articu­late a politics of devia­tions and highlight diffe­rences in deviancy between Beirut and Cologne. 

Während ihres Köln Aufent­haltes als „Kunst und Dokument“-Stipendiatin formu­lierte die Künst­lerin Alia Hamdan aus Beirut bereits den Einstieg in ihren geplanten Film: „I disap­peared early this morning in Cologne“ (Ich bin heute früh in Köln verschwunden). Entstanden ist ein filmi­sche Inves­ti­ga­tion, die Archiv­ma­te­ria­lien aus Beirut und Köln mit einer persön­li­chen Erzäh­lung verflechtet.

Beim Betrachten des Films wird die Recherche von Alia Hamdan, die sie in beiden Archiven gemacht hat, und die sich mit dem Thema ‚abwei­chenden Verhal­tens‘ oder ‚Abweich­ler­tums’ während des Nazi-Regimes und der Libane­si­schen Bürger­kriege ausein­an­der­setzte, nach und nach offengelegt.

Zugleich wird ihr eigenes abwei­chendes Verhalten in Bezug auf die Archive aufge­deckt oder bewusst insze­niert, indem sie sich im Film an Fragen festhält, wie: Ob man das Kölner Archiv vielleicht durch einen Park betreten könne oder das Beiruter Archiv von einem Flugzeug aus? Durch die Fokus­sie­rung auf einen Park in Köln und den Flughafen von Beirut beabsich­tigt Alia Handan syste­ma­ti­sche Ab- oder Auswei­chung zu thema­ti­sieren und zu ergründen, zugleich aber auch die histo­ri­schen Unter­schiede von ‚Abweich­lertum’ in den Städten Beirut und Köln darzulegen.

Mit ihrem ‚choreo­gra­fierten’ Film ist es Alia Hamdan gelungen, anhand eines Themas eine ungewöhn­liche Verbin­dung zwischen den Archiven und der Historie der beiden Städte Köln und Beirut herzustellen.

Alia Hamdan wurde 1979 in Beirut geboren. Von 1999 bis 2005 absol­vierte sie eine tänze­ri­sche Ausbil­dung an der Musik­hoch­schule in Montpel­lier und am National Choreo­gra­phic Center. 2003 erhielt sie das Stipen­dium „Danceweb“ (ImPul-sTanz Festival, Wien). Neben ihrer künst­le­ri­schen Tätig­keit besitzt Alia Hamdan jeweils einen Master in den Fächern Philo­so­phie (Univer­sité Paris-Sorbonne) und Urban Studies (Univer­sité Paris-Nanterre). Sie lehrt an der ALBA Univer-sität, Beirut und am Beirut Art Center? – ?BAC.

 

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Die Arbeiten von Alia Hamdan und Therese Schuleit entstanden im Rahmen des Aufent­halts­sti­pen­diums „Kunst und Dokument. Köln-Beirut“ 2015 (Art and Archives. Cologne-Beirut) in Köln. Ziel des Aufent­haltes ist der inter­kul­tu­relle Austausch, wobei sich die Künstler mit Vergan­gen­heit und Aktua­lität der Partner­stadt durch (Kunst-)Dokumente und persön­liche Erfah­rungen vertraut machen und die gefun­denen histo­ri­schen und gesell­schaft­li­chen Probleme künst­le­risch aufarbeiten.
Das Künst­ler­sti­pen­dium »Kunst und Dokument« wird ermög­licht durch die städti­schen Kultur­ämter in Köln und Beirut, die Rhein­Energie Stiftung Kultur, das UMAM Documen­ta­tion & Research Beirut, die Arab Image Founda­tion Beirut, den Bundes­ver­band Bildender Künstler Köln e. V. sowie durch das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Die Schirm­herr­schaft hat die Deutsche Botschaft in Beirut übernommen. Das Projekt wurde von Stanislaw Stras­burger entwi­ckelt und von 2012 bis Anfang 2016 von ihm geleitet. Seitdem wird es vom Kultur­werk des BBK Köln e. V. weitergeführt.

 

KHM-Förderpreis für Künst­le­rinnen 2015

Prämiert wurden in diesem Jahr Valerie Heine, Mona Kakanj und Soyoung Park. Die Preis­ver­lei­hung war am 19. Oktober 2015, bei der Semes­ter­eröff­nung in der Aula der KHM. Die drei Preis­trä­ge­rinnen wurden von der Jury (Prof. Julia Scher, Prof. Katrin Laur, Prof. Sophie Mainti­gneux und Mi You von KHM sowie Götz Sambale vom BBK Köln) aus rund 40 einge­reichten Bewer­bungen ausge­wählt. Der Preis ist mit 3.500 Euro dotiert und kann — wie in diesem Jahr — gesplittet werden. Wir freuen uns sehr, dass dieses Jahr eine Ausstel­lung mit Werken der Preis­trä­ge­rinnen verbunden sein wird.

Ausstel­lungs­er­öff­nung: Do, 3. März 2016, 19 Uhr
Ausstel­lungs­dauer: 3. bis 31. März 2016

 

Zu den Preisträgerinnen

Heine_04 web1. Valerie Heine

Geboren 1985 in Berlin.  An der Freien Univer­sität studierte Valerie zunächst Philo­so­phie und Kunst­ge­schichte. 2006 kehrte sie wieder zurück nach San Francisco, um am SF City College zu studieren und am Actors Center einen Method-Acting- Kurs zu belegen. In San Francisco lernte sie Ronald Chase kennen, den Gründer des SF Art & Film Workshops, durch den ihr Inter­esse für Regie geweckt wurde. 2008 entschied sich Valerie ihr Studium an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln fortzu­führen. Valerie nahm an dem Austausch­pro­gramm mit der Inter­na­tional Film School San Antonio de los Baños in Kuba teil, wo sie den Kurzfilm “El carro azul” reali­sierte, der in Clermont-Ferrand seine inter­na­tio­nale und auf der Berli­nale seine natio­nale Premiere feierte. Außerdem: Nominie­rung in der Kategorie Spiel­filme mit einer Laufzeit von mehr als 7 bis 30 Minuten, beim Deutscher Kurzfilm­preis 2014. Und 1. Preis für den besten Beitrag des NRW-Wettbewerbs, Inter­na­tio­nale Kurzfilm­tage Oberhausen 2014.Valerie erhielt ihr Diplom an der KHM 2015 und arbeitet momentan an dem Drehbuch zu ihrem Debütfilm.

www.khm.de/pm/projekte/projekt/paview/3902/paitems/60/pasearch/caro%20azul/

2. Mona Kakanj

Geboren und aufge­wachsen in Teheran, Iran, wohnt, studiert und arbeitet sie seit 2007 in Köln. Ihr Diplom für Visuelle Künste an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesell­schaft absol­vierte sie 2011 in Bonn. Seit 2012 studiert sie Mediale Künste an der KHM. Mona Kakanjs Werke beinhalten eine verfrem­dende Perspek­tive. Durch das Hinter­fragen von Normen und Konzepten und durch deren Positio­nie­rung außer­halb des konven­tio­nellen Kontexts setzt sich die Künst­lerin kritisch mit den tradierten Werte­sys­temen ausein­ander. Ihre Arbeiten reflek­tieren Themen wie Wahrneh­mung, Gewalt, Zugehö­rig­keit sowie persön­liche und kultu­relle Identität. Trotz Anwen­dung verschie­denster Ausdrucks­formen wie Texte, Instal­la­tionen, Film, Zeich­nungen und Photo­gra­phie bleibt sie ihrer Thematik treu.

 

Kakanj_SeeSaw_webTitel: SeeSaw II, Installation/ Inter­ven­tion, 2016, 194 x 240 x 165 cm

Die Instal­la­tion SeeSaw II basiert auf einer Freizeit­ap­pa­ratur: eine Schaukel. Die Schaukel wurde aus ihrem ursprüng­li­chem Zusam­men­hang – dem Kinder­spiel­platz – gelöst, und in einer unzweck­mä­ßigen Position platziert, sodass nicht nur ihre primäre Funktion, sondern auch ihre in Bezie­hung stehenden Assozia­tionen missachtet werden.

www​.khm​.de/​p​m​/​p​r​o​j​e​k​t​e​/​p​r​o​j​e​k​t​/​p​a​view/4538/

3. Soyoung Park

SoYoung Park, geb. 1981 in Chun Cheon, Republik Korea, von 2008 bis 2014 Studium an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln. Sie wohnt und arbeitet in Köln. Soyoung

Soyoung verwendet beson­ders viel Zeit auf die Erarbei­tung, Entwick­lung und Durch­füh­rung von Projekten, in denen sie das Phänomen der Verän­de­rungen in der Natur mit einem gesell­schaft­li­chen, geschicht­li­chen, kultu­rellen, mysti­schen, buddhis­ti­schen und schama­nis­ti­schen Dialog verbindet.-

Mit dem Projekt „Su:um, Dari“ (Atmung, Brücke) wurde unter der Verwen­dung von hoch empfind­li­chen Sensoren und wissen­schaft­li­chen Mitteln der Puls des Gedan­kens „Himmel und Mensch sind eins“ ertastet. Durch diesen Prozess wurde das Werk mit künst­le­ri­schem Ausdruck karto­gra­fiert, es wurde in einem unend­li­chen Raum von oben, unten und allen Seiten betrachtet und erforscht. Das Werk weist einen weitsich­tigen Blick auf den heran­na­henden Prozess auf, welcher eine metapho­ri­sche Ankunft erlangt.

 

S_Park_1_webÜber das Werk „su:um, dari“ (Atmung, Brücke)

Wenn die Blumen trotz des kalten Windes von Norden Frühlings­sprossen hervor­bringen, driften die tekto­ni­schen Platten durch die Bewegung der Energie, die in verschie­dene Richtungen wirkt, ausein­ander. Die Verän­de­rung des Konti­nents hat begonnen. In dieser Welt voll von Bewegung habe ich ein Paar Karpfen geschenkt bekommen. Aus Neugier auf die Botschaft schneide ich den Bauch der Karpfen auf. Das Gebirge „Baekdu­d­aegan“, das aus einer riesigen Felsbrücke besteht. Das „Baekdu“ Gebirge, das sich hoch nach oben streckt, als ob es den Himmel errei­chen wolle und die 12 Venen, die gleich­zeitig tief nach unten sinken, als ob sie dem Ozean begegnen wollen. Vielleicht verbirgt sich darin ein Geheimnis, etwa wie man der univer­sellen Energie begegnen kann. Als ob man verzau­bert ist, bleibt man an einem Ort stehen, auf demselben Längen- und Höhen­grad. Als ob man mit dem Konti­nent, dem Ozean und der Luft kommu­ni­ziert und das Erzählte an einen Stern in einer fernen Galaxie übermittle. Wer ist der Übermittler dieser Geschichte? Ich vermute, es ist der histo­ri­sche „su:um“ (Atem), der im „Baekdu“ Gebirge verborgen bleibt.

Bei der Anwen­dung der  Erzäh­lungen über die Gebirgs­kette „Baekdu­d­aegan“ und des Bildes „Geunyeokgangsanmenghogisang-do“, in dem die geogra­phi­sche Karte Koreas als zum Sprung anset­zenden Tiger darge­stellt wird, geht es um die mensch­li­chen Organe und die Rillen einer Schall­platte als unter­schied­liche Sinne, wie auf Seite 33 – 35 unter „Partitur und Choreo­grafie“ näher beschrieben wird. Die Linien in jeder Platte ähneln winzigen Adern. Die Erhebung des „Baekdu“ Gebirges, das für die Aorta steht, ähnelt einer Schlange oder den Zweigen und Wurzeln von Pflanzen. Diese Linien wurden mit Laser­licht auf Papier gebrannt und ähneln auch Fossi­lien, die die Spuren der Vergan­gen­heit enthalten. Aber die Fossi­lien stammen nicht aus dem Paläo­zoikum, sondern aus einem neuen Jahrhun­dert. Dabei sind die Fossi­lien dünn, leicht und frei beweg­lich, sodass sie weiterhin Gescheh­nisse dokumen­tieren können. Ein dünnes Haar ist ein Sammel­be­cken winziger Blutge­fäße und ähnelt einer Schall­platte der Sinne, die verschie­dene Infor­ma­tionen aufnimmt und überträgt. Die „su:um, dari“ ist ein Medium, das den Konti­nent und den Ozean verbindet, eine Art Durch­gangs­punkt. Dieses Medium wird zu Geschichte und Nahrung, die auf ein Lebewesen, das im Mutter­leib eines Tigers atmet, übertragen wird. Die in Teile zerlegten Organe sind wie schwe­bende Inseln und bewegen sich ähnlich dem Luftstrom in der Atmosphäre. Sie sind wie dünne fliegende Unter­tassen des mensch­li­chen Organismus, der auf diese Weise die gesamte Welt erforscht.

 

Pascal Fendrich & Martin Plüdde­mann — CLOSE NOW

Finis­sage mit Künst­ler­ge­spräch: Do, 25. Februar 2016, 19 Uhr

Martin Plüdde­mann und Pascal Fendrich thema­ti­sieren in ihren Arbeiten auf jeweils verschie­dene Weise den Herstel­lungs­pro­zess eines Bildes, seiner Repro­du­zier­bar­keit und die Auswir­kungen auf die künst­le­ri­sche Autor­schaft. Alltäg­liche Materia­lien wie Putzschwämme oder bedrucktes Papier werden durch eine konzep­tu­elle Setzung angeordnet wie z.B. durch einen Zufalls­ge­nerator oder die Betei­li­gung vieler anderer Künstler_innen, wodurch die schein­bare Gleich­för­mig­keit oder eher Unter­schied­lich­keit der einzelnen Teile offenbar wird. Weitere Arbeiten stellen das Poten­zial und die Grenzen von Bildbe­ar­bei­tung mit den Medien der Malerei und der Fotografie dar.
Samira Yildirim

www​.pascal​fend​rich​.net

www​.martin​plued​de​mann​.com

Zur Finis­sage erscheinen 2 Editionen:
Pascal Fendrich
„Hansi, Uli, Susi”
Siebdruck auf Papier
40 x 30 cm
2016
Auflage 3 x 3 + 1
 
Martin Plüdde­mann
„Ceci n’est pas un OVNI”
Fotografie, C‑Print auf Dibond
18 x 24 cm
Auflage 9 + 3
 
Die Editionen können für Mitglieder des Kunst­för­derer Köln e.V. am Tage der Finis­sage und später für € 120,– / Stück erworben werden.Hansi-Uli-Susi

ceci-n'est-pas-un-ovni

 

 

 

Marita Bullmann — Chemtrails

Eröff­nung und Perfor­mance, Do. 7. Januar 2016, 19 Uhr

Die Instal­la­tion mit Perfor­mance „Chemtrails“ von Marita Bullmann ist eine räumliche-installative sowie perfor­ma­tive Forschung, in der die Aufmerk­sam­keit auf die Quali­täten unserer Umwelt gelenkt wird, die im Alltag arg- und achtlos übersehen werden. Material, Funktion und Assozia­tion erzeugen gemeinsam kuriose Doppe­lungen, Diffe­renzen und Verschie­bungen, die um den simplen Gegen­stand als Inter­pre­ta­ti­ons­fläche lagern.

Ausstel­lungs­dauer: Fr. 8. Januar bis So. 10. Januar 2016, 15 – 18 Uhr

Doris Theres Hofer — It's Empty Here. I Have an Exhibition.

My happiest moment painting (is) when they go out the door. Go out into the world.“ (Agnes Martin, 1997)

Was bedeutet es einen Ausstel­lungs­raum zu betreten und keine Werke vorzu­finden? Überreste von Arbeits­pro­zessen, Zurück­ge­las­senes das darauf hindeutet, hier war einmal etwas. Werkzeuge, Flecken an den Wänden — flüch­tige Spuren verweisen auf Vorhan­denes, das eigent­lich erwartet wird. Leere Wände können „Unper­fektes“, keinen Wert, Mängel im produk­tiven System sugge­rieren. Weshalb wird dies als Fehler aufge­fasst und nicht einfach als solcher akzep­tiert, um somit Neues entstehen zu lassen? Ein Verständnis von Autonomie, das Doris Theres Hofer in ihren Arbeiten aufgreift. Flüch­tiges und Neben­säch­lich­keiten liegen im Fokus und werden mittels einer langsamen Technik, der des Stickens mit Nadel und Faden, und eines mühevollen Herstel­lungs­pro­zesses perfek­tio­niert und somit überhöht nachge­stellt. Im Grunde wird dem Ergebnis nicht der Aufwand — vor allem der zeitliche — angesehen. Die handwerk­liche Technik veredelt den vermeint­li­chen Fehler, rückt ihn in die Aufmerk­sam­keit und verleiht ihm womög­lich positive Beachtung.
Die gewählten Motive für die Ausstel­lung It's Empty Here. I Have an Exhibi­tion sind eine Weiter­füh­rung der Werkserie Attitüde. Hierfür wurden Schmier­zettel, Neben­säch­lich­keiten eines Malpro­zesses, als Ausgangs­ma­te­rial verwendet. Nun weitet Doris Theres Hofer diesen „Anti-Fokus“ in eine räumliche Leere aus, und übernimmt Atelier­wände — eigene und die von Kolle­gInnen — mit ihren Farbfle­cken und Gebrauch­spuren. Die ursprüng­liche Arbeit ist nicht mehr anwesend, dennoch fassbar im eigent­li­chen Werk. Der stetige Produk­ti­ons­fluss wird negiert und in einen neuen Schaf­fens­pro­zess überführt.(Sofie Mathoi)

 

Doris Theres Hofer, geboren 1979, lebt und arbeitet in Wien

Ausbil­dung: Wiener Kunst­schule, Graphik und Druck­gra­phik; Akademie der bildenden Künste Wien

Stipen­dien und Preise: Artist in Residence, SoART, Millstät­tersee, 2015; Artaward Inter­na­tional, STRABAG Kunst­forum, Anerken­nungs­preis, 2014; Emanuel und Sofie Fohn Stipen­dium, 2014; Anni und Heinrich Sussmann Stipen­dium, 2013; Pfann-Ohmann-Preis, Akademie der bildenden Künste Wien, 2011; int. Anima­ti­ons­film­work­shop, Akademie der bildenden Künste, Krakau, 2003

 

Eröff­nung: Do, 12. November, 19 Uhr 
Künst­ler­ge­spräch: Sa, 14. November, 17 Uhr, mit Doris Theres Hofer und Sofie Mathoi (Kuratorin)  
Ausstel­lungs­dauer: 12. November bis 10. Dezember 2015
Finis­sage mit Doris Theres Hofer und öster­rei­chi­schen Spezia­li­täten: Do, 10. Dezember, 19 Uhr

Anna Bart — Wand

Die Arbeit 'Wand' von Anna Bart zeigt in Lebens­größe die Rückwand eines tradi­tio­nellen japani­schen Hauses. Diese Arbeit mit ihrem wuchtigen Format und der gegen­ständ­lich ausge­ar­bei­teten Malerei, die bis an den Bildrand reicht, dokumen­tiert die gemalte Hauswand nicht nur, sondern reprä­sen­tiert sie auch. Aus der Ferne sieht es so aus, als könne man die angelehnte Leiter besteigen. Wenn man jedoch näher heran­geht, löst sich der Gegen­stand in abstrakte gemalte Linien  und verwischte Formen auf.

Auf eine ganz andere Weise dokumen­tieren auch die Bleistift­frot­tagen auf Archi­tek­tur­pa­pier die japani­sche Archi­tektur. Die für tradi­tio­nelle japani­sche Häuser typischen gemus­terten Fenster- und Türglas­scheiben hat die Künst­lerin auf Archi­tek­tur­pa­pier durch­ge­rieben und brachte diese Abdrücke als scheinbar abstrakte Zeich­nungen zurück von ihrer Japan­reise. Anna Bart lebt und arbeitet in Bremen und ist Meister­schü­lerin von Prof. Stephan Baumkötter.

Eröff­nung: Do, 8. Oktober, 19 Uhr
Finis­sage mit Künst­ler­ge­spräch: Do, 5. November, 19 Uhr
Ausstel­lungs­dauer: 8. Oktober bis 5. November 2015

Evelina Rajca – A Science Fiction Collage of the Present Past

Evelina Rajca? – ?A Science Fiction Collage of the Present Past
(Eine Science Fiction Collage der gegen­wär­tigen Vergangenheit)

Evelina Rajcas Collage setzt sich aus unter­schied­li­chen Medien und fünf Kapiteln zusammen und stellt ein Spiel des fortge­schrit­tenen Zufalls und Zerfalls dar. Die Collage, deren einzelne Kapitel von Evelina Rajca ganz gezielt in unter­schied­li­chen Formen, mal als Raumin­stal­la­tion, ein anderes mal als Perfor­mance oder Auido­walk insze­niert und präsen­tiert wird, circu­liert um die Frage, wer Zeit und Raum, welche sich im stetigem Wandel befinden, überhaupt besitzen kann.

Seit 2012 arbeitet Evelina Rajca an der Science Fiction Collage deren drittes Kapitel “Reaso­nance”( engl. geformt aus reason und resonance) welches beispiels­weise 2014 bereits im Rahmen des Imatronic Festi­vals am ZKM in Karls­ruhe als Perfor­mance urauf­ge­führt wurde. Im Matjö präsen­tiert Rajca ebenfalls das dritte Kapitel, welches nun jedoch in einer Mixed Media Instal­la­tion mündet. Hierfür werden unter anderem Sound­scapes mittels der Mundhöhlen zweier Performer kreiert. Diese Resonanz­kam­mern werden jeweils durch die Atmung des Gegen­übers aktiviert. “Und unsere Stimme trägt die Klänge vieler anderer Stimmen als Wider­hall in sich.” Eine zentrale Rolle in diesem Kapitel spielt unter anderem auch die sogenannte “Door to hell”. In Derweze (Turkme­ni­stan) existiert ein natür­li­ches Erdgas­feld? — ?es scheint eines der größten Gasre­ser­voirs der Erde zu sein. Dieses Gasfeld ist für sein Feuer bekannt. 1971 wurde es von russi­schen Petro­le­um­in­ge­nieuren nach einer fehler­haften Bohrung angezündet, alsbald das unerwünschte Methan als solches identi­fi­ziert worden ist. Unerwartet brennt es seit diesem Augen­blick konti­nu­ier­lich weiter. Seit über 40 Jahren steht der wachsende Krater bereits in Flammen und hinter­läßt einen Hohlraum, der die Erde um ihn herum in sich zusam­men­bre­chen läßt. Groningen, das Ruhrge­biet und unter anderem auch Florida, Sibirien sowie ihre Schläfer entfalten entschei­dende Anhalts­punkte in den anderen Kapiteln.

Eröff­nung: 3. September, 19 Uhr
Lecture: 27. September, 17 Uhr: Zu Ansprache und Subjek­ti­vie­rung in der Kunst. Ein Vortrag der Theater­wis­sen­schaft­lerin Eva Holling auf Einla­dung von Evelina Rajca
Ausstel­lungs­dauer: 3. September bis 1. Oktober 2015

 

RENATE PAULSEN: UNWÄGBAR PARALLELES

Lebens­ent­würfe und Lebens­rea­li­täten von Frauen, das Bezie­hungs­ge­flecht von subjek­tivem Leben und gesell­schaft­li­chem Kontext sind Arbeits­themen von Renate Paulsen. Im künst­le­ri­schen Prozess bewegt sie sich in der Tradi­tion von Spuren­suche und Konzept­ar­beit, oftmals in Form der Collage. Renate Paulsen arbeitet mit dem Begriff der Grammatik des Materials, sie bezieht in den Arbeits­pro­zess neben Material, Form, Farbig­keit, der Dimen­sio­na­lität im Raum auch die assozia­tive (Be)Nutzungsdeutung von Objekten als Zeitachse ein. In einer Raumcol­lage bilden die Materia­lien (Dokumente, Fundstücke, Zeichungen) über ihre Bezie­hung durch die Bewegungs- und Sicht­achsen des Betrach­ters einen Gedan­ken­raum. Auch wenn die Raumcol­lage seman­tisch gelesen werden kann, entsteht im Dazwi­schen der Objekte nur eine Annähe­rung an das Begreifen – die genaue Benen­nung bleibt aus … Ausgangs­punkt des Projektes unwägbar paral­leles war die künst­le­ri­sche Reflek­tion bishe­riger Arbeit – konkret: nigeria paral­lele, 2001 – mit der zeitüber­grei­fenden Ausein­an­der­set­zung von Gender­struk­turen in unter­schied­li­chen Kulturen. (Renate Paulsen)
Renate Paulsen lebt und arbeitet in Köln.

 

Von der Kraft des Apfels und dem Disput um Adam – Mittwoch, 26. August 2015, 19 Uhr 

Lesung und Gespräch
Sigrid Müller (Journa­listin) und Renate Paulsen lesen Auszüge aus dem Essay Disput um Eva von Christa Bürger (NZZ vom 5. Juli 2014) und dem folgenden Brief­wechsel zwischen ihr und Renate Paulsen. Anschlie­ßend treten sie mit den Gästen in den Dialog über unwägbar paral­leles.

Eröff­nung: 30. Juli, 19 Uhr
Lesung und Gespräch mit Renate Paulsen: Mi, 26. August 2015, 19 Uhr
Ausstel­lungs­dauer: 30. Juli – 27. August 2015, geöffnet Di, Mi, Do 15 – 18 Uhr u. n. V.

THIS TO THAT / THAT TO THIS

Artist Talk: Sunoj D. und Alfons Knogl im Gespräch mit Karin Lingnau und Sonja Hempel

Der indische Künstler Sunoj D. ist im Juli als Resident im Gastatelier-Programm von Opekta in Köln. Mit Unter­stüt­zung des Goethe Insti­tuts Banga­lore ist dies der Versuch den 2013 in Indien begon­nenen inhalt­li­chen Austausch zwischen Sunoj D. und Alfons Knogl in Köln fortzusetzen.

Von unter­schied­li­chen Ausgangs­punkten kommend, beschäf­tigen sich beide Künstler mit global verwo­benen Kontexten zu Material und deren Auswir­kung auf Objektbetrachtung.

Sunoj D. wurde 1979 in Palli­puram, Kerala, Indien geboren und lebt seit 2003 in Banga­lore. Dort gehört er neben Künst­le­rInnen wie Sreshta Rit Premnath, Navin Thomas und anderen zu einer Riege junger Künstler, die sich auf eine unkli­schee­hafte Weise mit einem zeitge­nös­si­schen Skulp­tur­be­griff in Verknüp­fung zu ihrer indischen Herkunft beschäf­tigen. Neben diversen Residence-Aufenthalten in London, Dubai, Uganda, Dänemark und Jorda­nien hatte er Einzel­aus­stel­lungen unter anderem bei Gallery SKE in Banga­lore und Delhi sowie Ausstel­lungs­be­tei­li­gungen auf der Art Dubai (Projects) und der Kochi-Muziris Biennale, Kochi, Indien. Zusammen mit Deepa Bhasthi und Aileen Blaney betreibt er seit 2014 das Online Projekt „The Forager“.

Am 4. Juli 2015 um 18 Uhr werden Sunoj D. und Alfons Knogl im Matjö – Raum für Kunst einen Einblick in ihre künst­le­ri­sche Praxis geben und zusammen mit Karin Lingnau (Opekta Ateliers) und Sonja Hempel (Kultur­wis­sen­schaft­lerin und freie Kuratorin) über globale Struk­turen von Material und der Einwir­kung von Zeit auf diesen Prozess diskutieren.

Eine kleine Präsen­ta­tion von Arbeiten der beiden Künstler ist vom 7. Juli bis zum 9. Juli jeweils zwischen 15 und 18 Uhr im Matjö anzusehen.

 

rheinenergie

Kunst und Dokument: Abschlusspräsentation

In the frame of the »Art and Archive« residency, Alia Hamdan’s project aims at creating a choreo­gra­phic film that uses both archives from Cologne and Beirut. The question Alia Hamdan addresses in her residency is how to think a present script where both cities, with very diffe­rent histo­rical contexts, can find a point of encounter. In the format of a lecture, Alia will present the archival research she under­went in the NS-DOK of Cologne and the ongoing construc­tion of a choreo­gra­phic script. The foreseen script for the film is: »Alia Hamdan disap­peared an early Monday morning of April in Cologne. She was last seen by the surveil­lance cameras of the NS-DOK which confirmed that she attempted to illegally enter the museum that same early morning. An inves­ti­ga­tion was opened but until now only short choreo­gra­phic films were found in the studio of the woman. The inves­ti­ga­tion will closely examine these documents to identify signs of her disap­pearance. In Beirut however, her mother is convinced that she did not simply disap­pear but that she was kidnapped.«

Im Rahmen des Kunst-und-Dokument-Aufenthalts unter­nimmt Alia Hamdan den Versuch, die beiden Archive in Köln und Beirut in einem choreo­gra­fierten Film mitein­ander zu verbinden. Die Frage, die sie während ihres Aufent­haltes aufwirft, ist, wie man die beiden Städte mit ihren unter­schied­li­chen histo­ri­schen Kontexten in einem Skript mitein­ander verbindet. In ihrer Vorle­sung wird Alia Hamdan ihre Archiv­re­cher­chen im NS-DOK Köln und die laufende Arbeit an einem choreo­gra­fi­schen Skript vorstellen.
Das vorge­se­hene Drehbuch für den Film lautet: »Alia Hamdan verschwindet an einem frühen Montag­morgen im April in Köln. Sie wurde zuletzt durch die Überwa­chungs­ka­meras der NS-DOK gesehen, als sie versuchte, am selben frühen Morgen illegal in das Museum einzu­dringen. Eine Unter­su­chung wurde eröffnet, aber bislang wurden nur kurze choreo­gra­phierte Filme in dem  Studio der Frau gefunden. Die Unter­su­chung wird genau prüfen, ob diese Dokumente Anzei­chen ihres Verschwinden beinhalten. Ihre Mutter in Beirut ist jedoch davon überzeugt, dass sie nicht einfach verschwunden ist, sondern dass sie entführt wurde.«

Alia Hamdan wurde 1979 in Beirut geboren. Von 1999 bis 2005 absol­vierte sie eine tänze­ri­sche Ausbil­dung an der Musik­hoch­schule in Montpel­lier und am National Choreo­gra­phic Center. 2003 erhielt sie das Stipen­dium „Danceweb“ (ImPuls­Tanz Festival, Wien). 2005 entstand ihr erstes Choreographie-Projekt „When the HOLIDAY INN Became Again“ (Beirut). Neben ihrer künst­le­ri­schen Tätig­keit besitzt Alia Hamdan jeweils einen Master in den Fächern Philo­so­phie (Univer­sité Paris-Sorbonne) und Urban Studies (Univer­sité Paris-Nanterre). Überdies lehrt sie an der ALBA Univer­sität, Beirut und am Beirut Art Center – BAC. Ihr 2011 begon­nenes Promo­ti­ons­pro­jekt trägt den Arbeits­titel „Esthe­tics of choreography“.

Das Künst­lersti­pendium »Kunst und Dokument« wird ermög­licht durch die städti­schen Kultur­ämter in Köln und Beirut, die Rhein­En­ergie Stiftung Kultur, das UMAM Documen­tation & Research Beirut, die Arab Image Founda­tion Beirut, den Bundes­verband Bildender Künstler Köln e. V. sowie durch das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Die Schirm­herr­schaft hat die Deutsche Botschaft in Beirut übernommen. Konzep­tion und Leitung: Stanislaw Strasburger.

RUTH WEIGAND: With Two Dead Peacocks and A Girl

Ausgangs­punkt in Ruth Weigands Arbeit ist die Unter­su­chung von archi­tek­to­ni­schen und natür­li­chen Räumen und Struk­turen, Formen und Gegen­ständen mit künst­le­ri­schen Mitteln. Fragmente aus verschie­den­ar­tigen Fundstü­cken und eigenen Arbeiten setzt sie mittels Zeich­nung, Fotomon­tage und Collage neu zusammen. Dabei spielt der Umgang mit den Gegeben­heiten des gewählten Mediums und Materials eine große Rolle. So kann beispiels­weise eine plasti­sche Arbeit einen künst­le­ri­schen Prozess durch­laufen, der sie mittels Fotografie und Montage in ein zweidi­men­sio­nales Bild überführt. Eine Zeich­nung erscheint nicht in Form von Linien auf einem Papier, sondern als Relief. Aus dem Filtrat des Wahrge­nom­menen bildet Ruth Weigand künst­le­ri­sche Artefakte, die eine eigene Präsenz entwickeln.
In der Stillleben-Malerei tragen Gegen­stände die Spur des abwesenden Menschen. Sie werden zu Stell­ver­tre­tern dessen, der sich die Wirklich­keit ohne sich selbst kaum vorstellen kann. Man kann weder sagen, ob es das vermu­tete Geschehen je gegeben hat geschweige denn die gezeigten Gegen­stände und Räume. Im Kontrast zu der häufig realis­ti­schen, beinahe enzyklo­pä­di­schen Darstel­lung der Gegen­stände, die ihre Existenz jeweils zu behaupten scheint, bleiben sie schließ­lich doch nur Hypothese, Teil einer artifi­zi­ellen und konstru­ierten Erzäh­lung. Ohne ein dokumen­ta­ri­sches Instru­ment wie die Kamera zur Verfü­gung zu haben, erfindet das Still­leben in Form des Gemäldes die Idee des fotogra­fi­schen Moments und formt ein Bild des angehal­tenen Leben­digen, gleich einem "film still", einem Auszug aus mögli­chen Bewegungs­ab­läufen und Konstel­la­tionen. Ruth Weigand folgt der Idee des Stille­bens indem sie die Artefakte eines künst­le­ri­schen Prozesses als Protago­nisten versteht, die ihre eigenen mögli­chen Zustände illus­trieren und dokumen­tieren. Dabei bleibt das einzelne Objekt Erfin­dung und Behaup­tung. Der Betrachter wird zum Gegen­über des Objekts im bühnen­haft verstan­denen Ausstellungsraum.

21. Mai bis 18. Juni 2015
Eröff­nung am 21. Mai um 19 Uhr
Künst­ler­ge­spräch und Finis­sage am 18. Juni 2015, 19 Uhr

INFOVER­AN­STAL­TUNG:  Künst­ler­so­zi­al­kasse + Steuern

Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung

THEMEN:

Anmel­dung bei der Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung (KSK) • Mindest­ein­kommen in der KSK • Sonder­re­ge­lungen für Berufs­an­fänger • Prüfung durch die KSK • Kranken­ver­si­che­rungs­arten bei der KSK • Wann müssen Auftrag­geber (sog. Verwerter) Abgaben an die KSK zahlen? • Zusätz­liche Renten­ver­si­che­rungen (Riester-Rente und priv. Vorsorge)

Anmel­dung beim Finanzamt • Ab welcher Einkom­mens­höhe muss Einkom­men­steuer gezahlt werden? • Mehrwert­steu­er­re­ge­lungen • Gewinn­ermitt­lung • Steuer­erklä­rung • Laufende Geschäfts­füh­rung: Gewinn- und Verlust­rech­nung • Rechnungs­le­gung und Aufbewahrungsfristen

mit Monika Heinzel­mann (Künst­ler­so­zi­al­kasse) und Chris­toph Stüvel (Steuer­be­rater)

Veran­stal­tungsort: Aula der Kunst­hoch­schule für Medien Köln
Filzen­graben 2, 50676 Köln

Eintritt frei!

Infoveranstaltung KSK steuern BBK Infoveranstaltung KSK steuern BBK Infoveranstaltung KSK steuern BBK

SISKA: MILK BAR OASIS

Als Partner des Austausch­sti­pen­diums Kunst und Dokument stellen wir im April 2015 die Arbeit des letzt­jäh­rigen Stipen­diaten aus Beirut,  Elie Alexandre Habib (SISKA), aus. Sie wurde während seines Aufent­haltes in Köln entwi­ckelt und stellt das Ergebnis seines Stipen­diums dar.

Die Instal­la­tion »Milk Bar Oasis« von SISKA wirft ein Licht auf die Kolla­bo­ra­tion zwischen den Nazis und den Arabern im Vorfeld des zweiten Weltkrieges. Im Fokus steht die Bar eines libane­si­schen Geschäfts­mannes in Lausanne, ampoule welche in den 30er Jahren als Treff­punkt für Geheim­agenten fungierte.

Das Projekt wurde im Jahr 2014 geför­dert durch das Kulturamt der Stadt Köln, von der Stadt Beirut, der Rhein­Energie Stiftung Kultur, dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, UMAM Documen­ta­tion and Research (Beirut) sowie vom BBK – Bundes­ver­band Bildender Künstler Köln e.V.
Initiator und Kurator des fortlau­fenden Residenz­pro­grammes ist der Autor Stanislaw Stras­burger. Die Schirm­herr­schaft hat die Deutsche Botschaft in Beirut übernommen.

SISKA wurde 1984 in Beirut im Libanon geboren. Sein Diplom in den Berei­chen Filmwis­sen­schaften und Regie erlangte er an der Libane­si­schen Akademie der Künste Alba in Beirut.
Er lebt und arbeitet in Beirut und Berlin. Die arbeiten von SISKA zeichnen sich zum einen durch ihre Verwur­ze­lung im Filmbe­reich aus, speziell in experi­men­tellen Anwen­dungen des analogen Filmma­te­rials. Zum anderen haben sie einen starken lokalen Bezug und werden in der Regel speziell an den jewei­ligen Orten entwi­ckelt. Die Archiv­ar­beit hat dabei stets einen hohen Stellen­wert. Das künst­le­ri­sche Inter­esse von SISKA fokus­siert auf surreale und imagi­na­tive Elemente, die in realis­ti­sche, gewöhn­liche Kontexte „imple­men­tiert“ werden.

 

 

Die Einla­dungs­karte können Sie hier als PDF downloaden: MILKBA­RO­ASIS

Steuer­be­rater gibt Auskunft

Vortrag und Gespräch zum Thema Künstler und Steuern im Matjö

Im Matjö – Raum für Kunst des Kultur­werks des BBK Köln e.V.  wird voraus­sicht­lich auch in diesem Jahr wieder ein Vortrag mit anschlie­ßendem Gespräch zum Thema „Künstler und Umsatz­steuer“ mit dem Steuer­be­rater Chris­toph Stüvel statt­finden. Der Termin wird noch bekannt gegeben!

Dabei werden folgende Punkte behandelt:

– Künstler als umsatz­steu­er­li­cher Unternehmer
– Künstler als umsatz­steu­er­li­cher Kleinunternehmer
– Steuer­satz (Regel­satz oder ermäßigter Steuersatz?)
– Abrech­nung zwischen Künstler und Galerist

Um Anmel­dung wird gebeten unter: info@​matjoe.​de

 

Offene Ateliers 2016

Zum 25. Mal veran­staltet das Kultur­werk des Bundes­ver­bandes Bildender Künstler (BBK) Köln e.V. mit Unter­stüt­zung des Kultur­amtes der Stadt Köln und ausstel​lungs​portal​.net im September 2016 die Tage der Offenen Ateliers. Die Termine:

Stadt­mitte: 2. bis 4. September 2016
Links­rhei­nisch: 9.bis 11. September 2016
Rechts­rhei­nisch: 16. bis 18. September 2016

Es haben sich über 500 Künst­le­rInnen angemeldet. Über 200 Ateliers werden ihre Türen für die Besuche­rInnen öffnen.

Auch in diesem Jahr wird die Veran­stal­tung von einer Info-Broschu?re samt Übersichts­plan der Ateliers fu?r die Besucher, Flyer und einem Plakat zur Kennzeich­nung der Ateliers begleitet. Diese Werbe­ma­te­ria­lien können ab dem 30. August im Matjö – Raum fu?r Kunst, < Mathi­asstr. 15, 50676 Köln, abgeholt werden.

Die Info-Broschüre samt Übersichts­plan zu den Ateliers steht als Web-Version zum Download zur Verfügung.

Und hier können Sie sich den Übersichts­plan aller teilneh­menden Ateliers  im Internet auf einer Karte ansehen.

Hier können Sie noch das Plakat und die Einla­dungs­karten für die Offenen Ateliers herunterladen!

Weitere Infor­ma­tionen wie z.B. Abbil­dungen, inter­ak­tive Karten oder Weblinks zu den Künst­le­rinnen und Künst­lern finden Sie auch unter:
www​.offene​-ateliers​-koeln​.de oder auf der Facebook-Seite der Offenen Ateliers.