Yoana Tuzha­rova – Und wenn die Ohren sehen, hören die Augen zu

                                   
Eröff­nung: 07.09.23, 19 Uhr

Eröff­nung: 07.09.23, 19 Uhr mit Eröff­nungs­rede von Roger Rohrbach 

19:30: Live Klang­per­for­mance von Francesco Marzano, Tamara Miller und Andrés Quezada

Laufzeit: 07.09.– 05.10.23

Yoana Tuzha­rova – Und wenn die Ohren sehen, hören die Augen zu

Klang- und Rauminstallation

Objekte aus Holz und Keramik, Lehm, Kasein, Pigmente, elektri­sche Leitungen

Die Ausstel­lung beschäf­tigt sich mit der Frage nach der Manifes­ta­tion eines festen Körpers und seiner Entste­hung aus dem Grund­ele­ment der Zeich­nung – die Linie. Die fremd gesteu­erten Linien­formen von compu­ter­ge­nerierten Daten­sätzen, die von Menschen verur­sachten globalen Prozesse darstellen wie: globale Erder­wär­mung, Energie­ver­brauch, Infla­tion usw., sind der Ausgangs­punkt der Arbeit. Die Linie wird als Natur­phä­nomen betrachtet, das seinen Aggre­gat­zu­stand vom digitalen/ephemeren Zustand in festen oder sich in Schall und Licht trans­for­mieren und materia­li­sieren kann. In diesen Prozessen entsteht eine Legie­rung verschie­dener Muster, Verfahren und Tradi­tionen, wodurch das Material zu einem Infor­ma­ti­ons­träger wird, der die Vergan­gen­heit mit der Gegen­wart verbindet.

Eine live Klang­per­for­mance findet mit dem Flötist Francesco Marzano und Kompo­nisten Tamara Miller, Andrés Quezada am Eröff­nungstag ( 07.09.2023) um 19 Uhr statt.

Kurzbio­grafie und kurze Werkbeschreibung

Yoana Tuzha­rova ist 1986 in Russe, Bulga­rien, geboren. Sie lebt und arbeitet in Köln. 2009 erhielt sie einen akade­mi­schen Grad in Monumen­tale Kunst und Wandma­lerei in der Klasse von Prof. Dr. Oleg Gochev in Bulga­rien. Sie studierte von 2012 – 2019 Freie Kunst/Kunst im Öffent­li­chen Raum an der Kunst­aka­demie Münster und ist Meister­schü­lerin von Prof. Maik Löbbert und Prof. Dirk Löbbert. 

Sie hat zahlreiche Auszeich­nungen und Stipen­dien erhalten wie: 2022 GWK Kunst­preis, 2021 Kunst­preis Junge Positionen NRW, 2020 Stipen­dium “Junge Kunst”, Mühlheim an der Ruhr

Ausstel­lungen (Auswahl seit 2017):                                      (E) Einzel­aus­stel­lung (K) Katalog

2023 FARBE BILD RAUM, Siza Pavillon, Raketen­sta­tion, Stiftung Insel Hombroich (K) // 2022 retro spektiv, Gustav Lübcke Museum, Hamm (E,K) // light matter, Kunst­mu­seum Celle mit Sammlung Robert Simon (E) // plasma soil, MMIII Kunst­verein Mönchen­glad­bach (E) 2021 schwarz kaue weiss kaue, Künst­ler­zeche Unser Fritz, Herne (E,K) // Metamorphosen.Topologie des Kapitals, Kunst­mu­seum Temporär, Mülheim an der Ruhr (E) // hautnah, no cube, Schau- und Atelier­raum für Kunst + Medien, Münster (E) 2020 Heimat: Denke global, handle lokal, Produ­zen­ten­ga­lerie GG3, Berlin 2019 Häng’ das auf und richte es aus, Kunst­verein Grafschaft Bentheim, Neuen­haus (E,K) 2018 Outside­ins­i­deout, Wewerka Pavillon, Münster (E,K) // Zu Gast, Westfä­li­scher Kunst­verein, Münster (K)  2017 Passenger, Katho­li­sche Akademie, Schwerte (E,K) // Förder­preis­aus­stel­lung, Kunst­halle Münster 

Links: Website: www​.yoanart​.com // Insta­gram: @yoanatuzharova

Im Focus Yoana Tuzha­rovas Arbeit steht die Frage der Manifes­ta­tion eines festen Körpers in einem konkreten Raum. So entstehen mediale Ergän­zungen zum bereits vorhan­dener Situa­tion, die zeitge­nös­si­sche gesell­schaft­liche Diskurse wider­spie­geln. Sie kreiert dabei komplexe Instal­la­tionen, mit denen sie auf den jewei­ligen Ausstel­lungsort reagiert, außerdem mobile Objekte, mit denen sie in ausge­wählten Kontexten punktuell inter­ve­niert. “was wir in Yoana Tuzha­rovas Instal­la­tionen darüber hinaus sehen, sind zunächst unerwar­tete Konstel­la­tionen von Alltäg­li­chem. (…) Sie generieren ihre Kraft dadurch, dass Sie aus der Alltags­er­fah­rung (ein Fachwerk-Haus, eine Theater­sitz­bank, eine Fliese) in einen neuen Zusam­men­hang überführt werden. Jedoch ist es eben nicht nur die Verschie­bung, sondern die Alter­nie­rung des Objekts, die Yoanas Arbeiten erfolg­reich macht. Sie erfindet die Alltags­er­fah­rung neu.”1 Dabei kombi­niert  sie digitale Herstel­lungs­ver­fahren in ihren Arbeiten mit elektro­ni­schen Medien sowie mit tradi­tio­nellen Materia­lien wie Textil, Holz, Keramik,Lehm u.s.w. “…und schafft so im offenen Kunst­werk neue Schnitt­stellen zwischen der virtu­ellen und der realen Wirklich­keit, von Gegen­wart und Geschichte, Indivi­duum und (Welt-)Gesellschaft"2

1          Nico Anklam in: Yoana Tuzha­rova, metamor­phosen, edition Kettler, 2023

2          Susanne Schulte, Ausschnitt aus der Laudatio GWK Kunst­preis 2022


Yoana Tuzha­rova – And when the ears see, the eyes listen

Sound and space installation

Objects made of wood and ceramic, sound, clay, casein, pigments,  video projec­tion, textiles, electrical wiring

The exhibi­tion deals with the question of the manifes­ta­tion of a solid body and its genesis from the basic element of the drawing — the line. The extern­ally controlled line shapes of computer-generated data sets that repre­sent man-made global processes such as: global warming, energy consump­tion, infla­tion, etc., are the starting point of the work. The line is viewed as a natural pheno­menon that can trans­form and materia­lize its physical state from digital/ephemeral to solid, sound or light. These processes create an amalga­ma­tion of diffe­rent patterns, processes and tradi­tions, turning the material into an infor­ma­tion carrier that connects the past with the present. 

Yoana Tuzha­rova was born in Russe, Bulgaria in 1986. She lives and works in Cologne. In 2009 she received an academic degree in monumental art and mural painting in the class of Prof. Dr. Oleg Gochev in Bulgaria. From 2012 – 2019 she studied Fine Art/Art in Public Space at the Art Academy in Münster and is a master student of Prof. Maik Löbbert and Prof. Dirk Löbbert.

She has received numerous awards and grants such as: 2022 GWK-Förderpreis Kunst, 2021 Art Prize Young Positions in North Rhine-Westphalia, 2020 grant for “Junge Kunst”, Mühlheim an der Ruhr

Exhibi­tions (selec­tion since 2017): (s) solo exhibi­tion ℗ publication

2023 FARBE BILD RAUM, Siza Pavillon, Raketen­sta­tion, Stiftung Insel Hombroich ℗ 2022 retro spektiv, Gustav Lübcke Museum, Hamm (s,p) // light matter, Kunst­mu­seum Celle mit Sammlung Robert Simon (s) // plasma soil, MMIII Kunst­verein Mönchen­glad­bach (s) 2021 schwarz kaue weiss kaue, Künst­ler­zeche Unser Fritz, Herne (s,p) // Metamor­phosen. Topologie des Kapitals, Kunst­mu­seum Temporär, Mülheim an der Ruhr (s) // hautnah, no cube, Schau- und Atelier­raum für Kunst + Medien, Münster (s) 2020 Heimat: Denke global, handle lokal, Produ­zen­ten­ga­lerie GG3, Berlin 2019 Häng’ das auf und richte es aus, Kunst­verein Grafschaft Bentheim, Neuen­haus (s,p) 2018 Outside­ins­i­deout, Wewerka Pavillon, Münster (s,p) // Zu Gast, Westfä­li­scher Kunst­verein, Münster ℗  2017 Passenger, Katho­li­sche Akademie, Schwerte (s,p) // Förder­preis­aus­stel­lung, Kunst­halle Münster 

Yoana Tuzharova's work focuses on the question of the manifes­ta­tion of a solid body in a concrete space. In this way, she creates media supple­ments to the already existing situa­tion, which reflects contem­po­rary social discourses. In doing so, she creates complex instal­la­tions with which she reacts to the respec­tive exhibi­tion location, as well as mobile objects with which she inter­venes accura­tely in selected contexts. “What we see beyond that in Yoana Tuzharova's instal­la­tions are initi­ally unexpected constel­la­tions of the everyday. (…) They generate their power by being trans­ferred from everyday experi­ence (a half-timbered house, a theater bench, a tile) into a new context. However, it is not just the displa­ce­ment, but the alter­na­tion of the object that makes Yoana's work successful. She reinvents everyday experi­ence.”1 In her work, she combines digital produc­tion processes with electronic media as well as with tradi­tional materials such as textiles, wood, ceramics, clay, etc. "…and thus creates in the work of art new inter­faces between virtual and real reality, between present and history, indivi­dual and (world) society"2

1          Nico Anklam in: Yoana Tuzha­rova, metamor­phosen, edition Kettler, 2023

2          Susanne Schulte, excerpt from the lauda­tion of the GWK Art Prize 2022

Geför­dert durch:

Fotos: Fabian Hochscheid