RUTH WEIGAND: With Two Dead Peacocks and A Girl

                                   
21. Mai bis 18. Juni 2015 
Eröff­nung am 21. Mai um 19 Uhr 
Ausgangs­punkt in Ruth Weigands Arbeit ist die Unter­su­chung von archi­tek­to­ni­schen und natür­li­chen Räumen und Struk­turen, Formen und Gegen­ständen mit künst­le­ri­schen Mitteln. Fragmente aus verschie­den­ar­tigen Fundstü­cken und eigenen Arbeiten setzt sie mittels Zeich­nung, Fotomon­tage und Collage neu zusammen. Dabei spielt der Umgang mit den Gegeben­heiten des gewählten Mediums und Materials eine große Rolle. So kann beispiels­weise eine plasti­sche Arbeit einen künst­le­ri­schen Prozess durch­laufen, der sie mittels Fotografie und Montage in ein zweidi­men­sio­nales Bild überführt. Eine Zeich­nung erscheint nicht in Form von Linien auf einem Papier, sondern als Relief. Aus dem Filtrat des Wahrge­nom­menen bildet Ruth Weigand künst­le­ri­sche Artefakte, die eine eigene Präsenz entwickeln.
In der Stillleben-Malerei tragen Gegen­stände die Spur des abwesenden Menschen. Sie werden zu Stell­ver­tre­tern dessen, der sich die Wirklich­keit ohne sich selbst kaum vorstellen kann. Man kann weder sagen, ob es das vermu­tete Geschehen je gegeben hat geschweige denn die gezeigten Gegen­stände und Räume. Im Kontrast zu der häufig realis­ti­schen, beinahe enzyklo­pä­di­schen Darstel­lung der Gegen­stände, die ihre Existenz jeweils zu behaupten scheint, bleiben sie schließ­lich doch nur Hypothese, Teil einer artifi­zi­ellen und konstru­ierten Erzäh­lung. Ohne ein dokumen­ta­ri­sches Instru­ment wie die Kamera zur Verfü­gung zu haben, erfindet das Still­leben in Form des Gemäldes die Idee des fotogra­fi­schen Moments und formt ein Bild des angehal­tenen Leben­digen, gleich einem "film still", einem Auszug aus mögli­chen Bewegungs­ab­läufen und Konstel­la­tionen. Ruth Weigand folgt der Idee des Stille­bens indem sie die Artefakte eines künst­le­ri­schen Prozesses als Protago­nisten versteht, die ihre eigenen mögli­chen Zustände illus­trieren und dokumen­tieren. Dabei bleibt das einzelne Objekt Erfin­dung und Behaup­tung. Der Betrachter wird zum Gegen­über des Objekts im bühnen­haft verstan­denen Ausstellungsraum.

21. Mai bis 18. Juni 2015
Eröff­nung am 21. Mai um 19 Uhr
Künst­ler­ge­spräch und Finis­sage am 18. Juni 2015, 19 Uhr