Doris Theres Hofer — It's Empty Here. I Have an Exhibition.

                                   
12. November bis 10. Dezember 2015 
Finis­sage mit Doris Theres Hofer und öster­rei­chi­schen Spezia­li­täten: Do, 10. Dezember, 19 Uhr

My happiest moment painting (is) when they go out the door. Go out into the world.“ (Agnes Martin, 1997)

Was bedeutet es einen Ausstel­lungs­raum zu betreten und keine Werke vorzu­finden? Überreste von Arbeits­pro­zessen, Zurück­ge­las­senes das darauf hindeutet, hier war einmal etwas. Werkzeuge, Flecken an den Wänden — flüch­tige Spuren verweisen auf Vorhan­denes, das eigent­lich erwartet wird. Leere Wände können „Unper­fektes“, keinen Wert, Mängel im produk­tiven System sugge­rieren. Weshalb wird dies als Fehler aufge­fasst und nicht einfach als solcher akzep­tiert, um somit Neues entstehen zu lassen? Ein Verständnis von Autonomie, das Doris Theres Hofer in ihren Arbeiten aufgreift. Flüch­tiges und Neben­säch­lich­keiten liegen im Fokus und werden mittels einer langsamen Technik, der des Stickens mit Nadel und Faden, und eines mühevollen Herstel­lungs­pro­zesses perfek­tio­niert und somit überhöht nachge­stellt. Im Grunde wird dem Ergebnis nicht der Aufwand — vor allem der zeitliche — angesehen. Die handwerk­liche Technik veredelt den vermeint­li­chen Fehler, rückt ihn in die Aufmerk­sam­keit und verleiht ihm womög­lich positive Beachtung.
Die gewählten Motive für die Ausstel­lung It's Empty Here. I Have an Exhibi­tion sind eine Weiter­füh­rung der Werkserie Attitüde. Hierfür wurden Schmier­zettel, Neben­säch­lich­keiten eines Malpro­zesses, als Ausgangs­ma­te­rial verwendet. Nun weitet Doris Theres Hofer diesen „Anti-Fokus“ in eine räumliche Leere aus, und übernimmt Atelier­wände — eigene und die von Kolle­gInnen — mit ihren Farbfle­cken und Gebrauch­spuren. Die ursprüng­liche Arbeit ist nicht mehr anwesend, dennoch fassbar im eigent­li­chen Werk. Der stetige Produk­ti­ons­fluss wird negiert und in einen neuen Schaf­fens­pro­zess überführt.(Sofie Mathoi)

 

Doris Theres Hofer, geboren 1979, lebt und arbeitet in Wien

Ausbil­dung: Wiener Kunst­schule, Graphik und Druck­gra­phik; Akademie der bildenden Künste Wien

Stipen­dien und Preise: Artist in Residence, SoART, Millstät­tersee, 2015; Artaward Inter­na­tional, STRABAG Kunst­forum, Anerken­nungs­preis, 2014; Emanuel und Sofie Fohn Stipen­dium, 2014; Anni und Heinrich Sussmann Stipen­dium, 2013; Pfann-Ohmann-Preis, Akademie der bildenden Künste Wien, 2011; int. Anima­ti­ons­film­work­shop, Akademie der bildenden Künste, Krakau, 2003

 

Eröff­nung: Do, 12. November, 19 Uhr 
Künst­ler­ge­spräch: Sa, 14. November, 17 Uhr, mit Doris Theres Hofer und Sofie Mathoi (Kuratorin)  
Ausstel­lungs­dauer: 12. November bis 10. Dezember 2015
Finis­sage mit Doris Theres Hofer und öster­rei­chi­schen Spezia­li­täten: Do, 10. Dezember, 19 Uhr