Camilo Sandoval — to become a snake

                                   
Eröff­nung: Do. 11.12.2025, 19 Uhr

Eröff­nung: Do. 11.12.2025, 19 Uhr

Laufzeit: 11.12.2025 – 29.01.2026

To become a snake“ ist ein ritual­ähn­li­ches, kakopho­ni­sches und farben­frohes Video­spiel für einen einzelnen mensch­li­chen Spieler. Umgeben von einer Kohorte sich metamor­pho­sie­render Charak­tere wird der Spieler dazu einge­laden, Schritt für Schritt seine mensch­liche Gestalt aufzu­geben und die Gestalt einer Schlange anzunehmen. Der Prozess wird von all denen begleitet, die diesen Weg bereits zuvor gegangen sind. Nichts garan­tiert eine erfolg­reiche Trans­for­ma­tion, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
In einer Welt, die sich immer mehr wie eine selbst­ver­schul­dete Falle anfühlt, einer Welt, in der Bedeu­tung schwer fassbar wird, in der Abstrak­tion dazu dient, Emotionen zu verschleiern und zwischen­mensch­liche Inter­ak­tionen zu behin­dern, brauchen wir Wege, um zu uns selbst zu finden. Die Menschen fühlen sich fremd. Um durch diesen „dunklen Wald“ voller segre­gierter Gesell­schaften und isolierter Indivi­duen zu navigieren, können wir uns genauso gut in ein Wesen verwan­deln, das für eine derart raue Umgebung besser gerüstet ist. Von unserem Schlan­gen­stand­punkt aus können wir die Mensch­heit gut betrachten, uns von unseren Gewohn­heiten und Formen distan­zieren und sehen was wir tun und vor allem, warum wir es tun. Eine refle­xive Disso­zia­tion gegen aufge­zwun­gene Ängste.
Eine Schlange zu werden bedeutet, unser fragmen­tiertes Selbst zu überbrücken.


EN — “to become a snake” is a rite-like, cacopho­nous and colorful video game for a single human player. Surrounded by a cohort of metamor­pho­sing charac­ters, the player is invited to, step by step, abandon their human form and inhabit a snake form. The process is accom­pa­nied by all those who have previously under­taken this path. Nothing assures a successful trans­for­ma­tion, but it is for sure worth trying it.
In a world that feels more and more like a self-vaticinated trap, a world where meaning becomes elusive, where abstrac­tion is used to obscure emotion and obstruct inter­per­sonal inter­ac­tions, we need ways to find ourselves. People feel alien. To navigate this “dark forest” full of segre­ga­tive socie­ties and isola­ting indivi­duals we may as well shape-shift into a being who is better equipped against such a coarse environ­ment. From our snake vantage point we can take a good look at humanity, to distance us from our ways and forms and see what we do and above all why we do it. A refle­xive disso­cia­tion against imposed fears.
To become a snake is to bridge out our fragmented selfs.