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Rune Elgaards künstlerische Praxis umfasst Gemälde und Zeichnungen, in denen er Fotorealismus und nichtfigurative Darstellungen verbindet. Dabei bedient er sich Fundstücken, die er ähnlich wie in der Collage aus ihrem Kontext reißt. Seine Arbeiten besitzen dabei eine geradezu zynische Präzision, aber sie bleiben dabei gleichzeitig als Gemälde oder als haptische Zeichnung erfahrbar. Der Betrachter befindet sich buchstäblich an der Grenze der Objekte, wenn er den Arbeiten von Elgaard gegenübersteht. Die Wahl seiner Motive sieht aus, wie die Szene, die ein Fotograf durch seine Linse sieht, kurz bevor er sein finales Bildmotiv wählt. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird auf diese Lücke gelenkt, an die Peripherie und auf den Moment bevor etwas Dramatisches oder Triviales passiert. Michel Foucault benutzt den Begriff der Heterotopie, um Räume zu beschreiben, die mehrere Schichten von Bedeutung haben oder die mehrere Beziehungen zu andren Räumen haben, als das Auge direkt wahrnehmen kann. Dies sind die Räume des Andersseins, die weder hier noch dort sind, die gleichzeitig physisch und geistig sind, so wie der Raum in einem Telefongespräch oder der Moment, wenn man sich selbst im Spiegel sieht. Nach Foucault hat das Schiff die größte Heterotopie. Es ist ein Ort, der durch Bewegung charakterisiert wird, der immer auf dem Weg zu einem anderen Ort ist, es ist ein Nicht-Ort. In der Ausstellung Moments Of Hesitation präsentiert Rune Elgaard eine Serie von Gemälden, die sich mit der Dualität und den Gegensätze zwischen bestimmten Momenten und Räumen befassen. Die Ausstellung richtet sich weder allein an die Wahrnehmung, noch bietet sie einen rein konzeptuellen Ansatz. Sie oszilliert zwischen beiden Ansätzen und kann als eine Heterotopie gelesen werden, die gemacht wurde, um die Einbildungskraft zu erregen.
Rune Elgaard lebt und arbeitet in Kopenhagen und Oslo. http://www.runeelgaard.com/info

Rune Elgaard’s practice spans painting and drawing and utilises tension between photorealism and non-figurative imagery. His source material is found footage and he disrupts contextuality by combining images similar to the making of a collage. The works have an almost cynical sense of accuracy but they are simultaneously tactile as they are either drawn or painted. 
You are literally on the edge of things when confronted with a work by Elgaard. His choice of motifs looks like a scene a photographer would see though the lens just before selecting the image. Your attention is drawn to the gap, to the periphery and to the moments before something happen, dramatic or trivial.
Michel Foucault uses the term heterotopia to describe spaces that have more layers of meaning or relationships to other places than immediately meet the eye. These are spaces of otherness, which are neither here nor there, that are simultaneously physical and mental, such as the space of a phone call or the moment when you see yourself in the mirror. According to Foucault the ship is the utmost heterotopia. It is a place characterized by movement, constantly on the way to other places without ever really arriving, it is a no-place.
In Moments Of Hesitation Rune Elgaard presents a series of paintings that address the duality and contradictions of certain moments and spaces.The exhibition offers neither a purely perceptual or conceptual experience. It oscillate between the two and can be seen as a heterotopia made to arouse the imagination.
Rune Elgaard lives and works in Copenhagen and Oslo. http://www.runeelgaard.com/info

15. September – 13. Oktober 2016
Eröffnung: Do 15. September, 19 Uhr
Finissage: Do 13. Oktober, 19 Uhr
Geöffnet Di, Mi, Do jeweils 15–18 Uhr u. n. V.

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